Hier aßen Kohl, Wehner und Strauß ihre Siedewurst; Genscher, Blüm, Töpfer, Fischer und anderePolitikprominenz kauften dort belegte Brötchen oder Gummibärchen:Der Verkaufspavillon am Bundeshaus in Bonn, das sog. Bundesbüdchen. Es ist eines der originellstenObjekte, die in der deutschen Denkmalliste stehen - nur 20 m² groß, kaum mehr als 60 Jahre alt. Die Familie von Jürgen Rausch hatte den Kiosk gebaut.
Die Anfänge
Baujahr 1957 und in Nierenform - so modern war der Bonner Kultkiosk nicht immer: Die Mutter von Jürgen Rausch begann den Betrieb im Bonner Regierungsviertel mit einer Obstkarre, dann einer Nachkriegsbretterbude, gefolgt von einem mobilen Verkaufsanhänger und schließlich dem Bundesbüdchen.Chic sah es aus, ganz im Stil der 50er Jahre: Oval, mit gefliestem Sockel und einem breiten Überdach, das die Kunden vor Regen und Sonne schützte, der Verkaufsraum rundum verglast.Das ,,Bundesbüdchen", ein Kleinod des alten Bonner Regierungsviertels. Es stand schräg gegenüber des Eingangs Bundesrat, nicht weit vom Haupteingang zum Bundestag auf der einen, und der Zufahrt zum Kanlzeramt auf der anderen Seite - am Weg aller die irgendetwas in dem überschaubaren Herz der Bonner Republik zu tun hatten...
Förderverein historischer Verkaufspavillon e.V.
Seit Konrad Adenauer war das Bundesbüdchen Kult:Konrad Adenauer besorgte sich hier die Tageszeitung, Herbert Wehner war Stammgast. Helmut Kohl ließ seinen Fahrer dort Brötchen holen. Wolfgang Clement trank bei ihm oft einen Kaffee. Joschka Fischer kaufte seine Comics am Kiosk. Und Gerhard Schröder rüttelte am Zaun des Kanzleramtes, gleich neben dem Bundesbüdchen.
Jürgen Rausch kannte die Bonner Politprominenz, denn sie stand täglich an seinem Kiosk im Bonner Regierungsviertel. Bundesweit bekannt wurde der Pavillon durch Friedrich Nowottny. Der WDR-Mann hatte in der Show ,,Wetten, dass...?" eine Wette verloren und verkaufte 1981 dort als ,,Bestrafung" Wiener Würstchen. Ebenfalls war das Büdchen Kulisse von Politsendungen, Spielfilmen, Comedyserien und Unterhaltungssendungen.Das 20 Quadratmeter große ,,Bundesbüdchen" galt als Symbol der Bonner Republik - insgesamt fast 50 Jahre lang.
Mit dem Regierungsumzug 1999 verloren das Bundesbüdchen und sein Eigentümer Jürgen Rausch erst das illustre Publikum und wenige Jahre später sogar den Standort. Der Kiosk war 2006 dem World Conference Center Bonn im Weg. lmmerhin rettete der Denkmalschutz das originelle Büdchen vor dem Abriß, es wurde als Ganzes abtransportiert und bei einer Spedition eingelagert. Als Übergangslösung betrieb Jürgen Rausch seither einen aus rohen Balken gezimmerten lmbiss neben dem Parkhaus hinter dem WCCB und setzte sich daneben mit aller Kraft für eine Wiedererrichtung des ,,Bundesbüdchens" ein.
neuer Standort Bundesbüdchen (Heussallee 13)
Der WDR berichtete 2016 in der Lokalzeit Bonn über das Bundesbüdchen.
Foto: LVR-Redaktion KuLaDig, Köln
Fotos: Jürgen Rausch, privat
Foto: Jürgen Schulz
Kleines Bauwerk. Große
Geschichte.
Hier aßen Kohl, Wehner und Strauß ihre Siedewurst; Genscher, Blüm, Töpfer, Fischer und anderePolitikprominenz kauften dort belegte Brötchen oder Gummibärchen:Der Verkaufspavillon am Bundeshaus in Bonn, das sog. Bundesbüdchen. Es ist eines der originellstenObjekte, die in der deutschen Denkmalliste stehen - nur 20 m² groß, kaum mehr als 60 Jahre alt. Die Familie von Jürgen Rausch hatte den Kiosk gebaut.
Die Anfänge
Baujahr 1957 und in Nierenform - so modern war der Bonner Kultkiosk nicht immer: Die Mutter von Jürgen Rausch begann den Betrieb im Bonner Regierungsviertel mit einer Obstkarre, dann einer Nachkriegsbretterbude, gefolgt von einem mobilen Verkaufsanhänger und schließlich dem Bundesbüdchen.Chic sah es aus, ganz im Stil der 50er Jahre: Oval, mit gefliestem Sockel und einem breiten Überdach, das die Kunden vor Regen und Sonne schützte, der Verkaufsraum rundum verglast.Das ,,Bundesbüdchen", ein Kleinod des alten Bonner Regierungsviertels. Es stand schräg gegenüber des Eingangs Bundesrat, nicht weit vom Haupteingang zum Bundestag auf der einen, und der Zufahrt zum Kanlzeramt auf der anderen Seite - am Weg aller die irgendetwas in dem überschaubaren Herz der Bonner Republik zu tun hatten...
Seit Konrad Adenauer war das Bundesbüdchen Kult:Konrad Adenauer besorgte sich hier die Tageszeitung, Herbert Wehner war Stammgast. Helmut Kohl ließ seinen Fahrer dort Brötchen holen. Wolfgang Clement trank bei ihm oft einen Kaffee. Joschka Fischer kaufte seine Comics am Kiosk. Und Gerhard Schröder rüttelte am Zaun des Kanzleramtes, gleich neben dem Bundesbüdchen.
Jürgen Rausch kannte die Bonner Politprominenz, denn sie stand täglich an seinem Kiosk im Bonner Regierungsviertel. Bundesweit bekannt wurde der Pavillon durch Friedrich Nowottny. Der WDR-Mann hatte in der Show ,,Wetten, dass...?" eine Wette verloren und verkaufte 1981 dort als ,,Bestrafung" Wiener Würstchen. Ebenfalls war das Büdchen Kulisse von Politsendungen, Spielfilmen, Comedyserien und Unterhaltungssendungen.Das 20 Quadratmeter große ,,Bundesbüdchen" galt als Symbol der Bonner Republik - insgesamt fast 50 Jahre lang.
Mit dem Regierungsumzug 1999 verloren das Bundesbüdchen und sein Eigentümer Jürgen Rausch erst das illustre Publikum und wenige Jahre später sogar den Standort. Der Kiosk war 2006 dem World Conference Center Bonn im Weg. lmmerhin rettete der Denkmalschutz das originelle Büdchen vor dem Abriß, es wurde als Ganzes abtransportiert und bei einer Spedition eingelagert. Als Übergangslösung betrieb Jürgen Rausch seither einen aus rohen Balken gezimmerten lmbiss neben dem Parkhaus hinter dem WCCB und setzte sich daneben mit aller Kraft für eine Wiedererrichtung des ,,Bundesbüdchens" ein.
Der WDR berichtete 2016 in der Lokalzeit Bonn über das Bundesbüdchen.